Anwendung

2 TL. der Blüten mit 1/4 l siedendem Wasser übergießen, abgedeckt 10 min ziehen lassen. 3 Tassen pro Tag trinken über einen Zeitraum von 6-8 Wochen.

Für Sitzbäder 100 g Schafgarbenblüten mit 1- 2 l heißem Wasser übergießen, 20 Minuten bedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Dieses Konzentrat gibt man zu 20 l Badewasser.

Heilkräuter-Beschreibung

Achillea millefolium Linné

Geschichte:

Die Schafgarbe ist eine der ältesten Heilpflanzen und schon bei Plinius, Hippokrates und Dioscurides erwähnt.
Pfarrer Kneipp soll dazu geschrieben haben: "Viel Unheil bliebe Frauen erspart, würden sie ab und zu einmal nach Schafgarbe greifen!" Der Name Achillea millefolium leitet sich von dem Kriegshelden Achilles ab, der vor Troja die frischen Kriegswunden eines Kampfgefährten mit Schafgarbe behandelt haben soll. während der Artname millefolium (= Tausendblatt) auf die fein zerteilte Blattspreite anspielt. In der Volksheilkunde werden Zubereitungen aus der Schafgarbe zur lokalen Blutstillung verwendet. Die Wirksamkeit ist jedoch nicht belegt.

Vorkommen:

In ganz Europa bis hoch zum Polarkreis ist die Schafgarbe heimisch, nur in Mediterranen Gebieten ist sie selten. Sie bevorzugt sonnige, trockene Standorte auf Feldrainen, Wiesen, Weiden, unbebauten Grundstücken und an Wegrändern.

Pflanzenfamilie: Korbblütler = Asteraceae

Umgangssprachliche Namen:

Yarrow (engl.), Achillenkraut, Balsamgarbe, Bauchwehkraut, Berufkraut, Blutkraut, Blutstillkraut, Feldgarbenkraut, Frauenkraut, Frauendank, Gachelkraut, Gänsezungenkraut, Garbenkraut, Garbewurz, Gerwel, Gotteshand, Grensing, Grillengras, Grillenkraut, Grundheil, Grützblume, Judenkraut, Jungfernaugenbrauenkraut, Jungfrauenkraut, Katzenkraut, Katzenschwanz, Kelke, Kleines Gliedkraut, Lämmerzunge, Margaretenkraut, Saugkraut, Schafrippen, Schafzunge, Tausendblatt, Teekraut, Venusaugenbrauen.

Botanische Beschreibung:

Die Schafgarbe ist eine mehrjährige, ausdauernde, bis zu 60 cm hohe, behaarte Heilpflanze. Im Frühling treibt der rundliche Wurzelstock fiederige Blattsprossen und aufrechte, erst im Blütenstand verzweigte, zähe und innen markhaltige Stengel. An den Blattsprossen sind die Blätter in einer grundständigen Rosette angeordnet. Die 4- 8 mm breiten Blütenköpfchen der Pflanze stehen sehr zahlreich in einer flachen, doldenartigen Rispe. Die eiförmige 3- 5 mm lange Hülle wird von gelbgrünen, hellbraun bis schwarzbraun, häutig berandeten Hüllblättern gebildet. Die rein weiblichen 4- 6 Zungenblüten stehen am Rand jedes Köpfchens. Sie haben eine breite eiförmige, dreizahnige Zunge und sind weiß manchmal sogar leicht rosa. Außerdem besitzt jedes Blütenköpfchen röhrige, schmutzigweiße Scheibenblüten mit einer fünfzipfeligen Krone, Staubblättern und einem Fruchtknoten. Zwischen den Blüten sitzen auf dem Köpfchenboden häutige Schuppen. Die Fruchtknoten reifen zu länglichen, seitlich kurz geflügelten, bis 2 mm langen, silbergrauen bis gelblichen Früchten ohne Pappus.

Angewandter Pflanzenteil:

Schafgarbenkraut, bestehend aus den frischen oder getrockneten, zur Blütezeit geernteten oberirdischen Teilen von Achillea millefolium Linné, sowie deren Zubereitungen in wirksamer Dosierung.

Wirkstoff/Sammelzeit:

In der Blütezeit von Juni bis Oktober schneidet man das ganze blühende Kraut etwa eine Handbreit über dem Boden ab. Dann bindet man kleine Bündel aus den Heilpflanzen und hängt sie mit den Blüten nach unten an einen trockenen, schattigen Ort. Sobald die Schafgarbe trocken ist, hängt man sie ab, zerkleinert sie am besten mit einer Schere, und bewahrt sie kühl, trocken und lichtgeschützt auf.

Inhaltsstoffe:

Ätherisches Öl, darin Monoterpene, wie Campher und Cineol, Sesquisterterpene, wie z.B. Guaianolide, zu denen die Proazulene wie z.B. das Achillicin gehören, Azulen, Eukalyptol, Gerbstoffe, Flavonoide, Bitterstoffe, antibiotische Substanzen (Sesquiterpenoide wie Achimillsäureester), Salicylsäure, Cumarine, Polyine, Triterpene und Betaine.

Medizinische Eigenschaften:

Adstringierend (zusammenziehend), antibakteriell, antiinflammatorisch, blutreinigend, blutstillend, choleretisch (die Gallenabsonderung in den Leberzellen anregend), gefäßtonisierend, und spasmolytisch (krampflösend).

Anwendung und Dosierung:

Bei Angina Pectoris (unterstützend), Appetitlosigkeit, Bluthochdruck, Blutungen, Durchblutungsstörungen, Gallenkoliken, Hautirritationen, Hämorrhoiden, Krampfadern, Kreislaufschwäche, Rheumatischen Beschwerden, dyseptische Verdauungsbeschwerden, leichten, krampfartigen Beschwerden im Magen- Darm- Bereich, Pfortaderstauungen, zur Wundheilung.
Schafgarbe wirkt in der Frauenheilkunde bei schmerzhafter Menstruation, zu starker oder schwache Monatsblutung, kann Myomwachstum entgegenwirken, krampflösend, zur Kräftig