Pfeffer ist ein echtes Allroundgewürz und kommt in der Küche bei nahezu jedem Gericht zum Einsatz. Dabei ist der Geschmack nicht die einzige positive Eigenschaft des Pfeffers, denn der natürliche Scharfmacher kann dabei helfen eine Vielzahl an Erkrankungen zu lindern. Wir möchten euch in diesem Artikel zeigen, warum ihr ab sofort Pfeffer nicht nur zum Würzen verwenden solltet.

Der Heiler Hippokrates von Kos, der in der Antike hoch verehrt wurde, war von den heilsamen Eigenschaften des Pfeffers überzeugt. Er empfahl Pfeffer als Zusatz in Brühe oder Wein bei Verdauungsproblemen, Seitenstechen, Tetanus, Brustkrankheiten, schwierigen Geburten, Hysterie und Zahnschmerzen. Dabei nannte er keine bestimmte Sorte, da zu Lebzeiten des Hippokrates, um 460 v. Chr., Pfeffer die allgemeine Bezeichnung für ein pfefferähnliches Gewürz, den Stangenpfeffer (langer Pfeffer) war. Der „echte“ schwarze Pfeffer war damals in Europa noch sehr unbekannt. Auch später wurde das Wort Pfeffer noch häufig für Piperaceae (Pfefferpflanzen) und andere scharfe Gewürze, insbesondere Paprika, verwendet.

 

Pfeffer wirkt entzündungshemmend und ist ideal bei Halsschmerzen und Fieber

Ein uraltes indisches Hausmittel gegen Halsschmerzen besteht nur aus einer einzigen Zutat: Pfeffer. Es wird empfohlen, drei Pfefferkörner in den Mund zu nehmen und diese zu zerbeißen. Der aus den Körnern austretende Saft soll langsam geschluckt werden, damit sich die beiden wichtigsten Inhaltsstoffe des Pfeffers – nämlich das Alkaloid Piperin und Caryophyllen – im Rachen ihre volle Wirkung entfalten können.

Wer eine etwas weniger gepfefferte Variante bevorzugt, kann sich aus frisch gemahlenen Pfeffer auch einen Erkältungstrunk kochen. Zu diesem Zweck empfehlen wir euch 250 Milliliter Milch eurer Wahl mit einem Esslöffel Honig oder Agavendicksaft sowie frisch gemahlenem Pfeffer aufzukochen. Bei der Menge des Pfeffers kommt es ganz auf euren Geschmack an. Eine Prise bis hin zu einem Teelöffel ist möglich und förderlich. Das Ganze lasst ihr im Topf kurz aufkochen, bevor es noch warm in kleinen Schlucken getrunken werden sollte.

Bei Fieber empfehlen wir die Herstellung eines einfachen Fiebertrunks. Hierfür einfach zwei Teelöffel schwarze Pfefferkörner im Mörser zerkleinern und mit zwei Esslöffeln Zucker sowie einem halben Liter Wasser zum Kochen bringen. Die Mischung solange bei schwacher Hitze einkochen, bis die Menge auf eine Tasse reduziert ist. Der Trunk sollte über den gesamten Tag verteilt esslöffelweise zu sich genommen werden.

Welche positiven Eigenschaften stecken noch im Pfeffer?

Das bereits erwähnte Piperin ist nicht nur für die Schärfe im Pfeffer verantwortlich. Es regt außerdem unseren Stoffwechsel sowie die Produktion von Speichel und Verdauungssäften an. Gleichzeitig wird die Durchblutung unseres gesamten Verdauungstraktes angeregt, sodass die aufgenommene Nahrung von unserem Darm besser verdaut werden kann.

Ein weiterer positiver Aspekt: Durch die höhere Produktion an Verdauungssäften sorgt der Pfeffer indirekt dafür, dass es zu einer verminderten Keimbildung im Verdauungstrakt kommt. Das ist im Übrigen auch mit einer der Gründe, warum in tropischen Ländern gern und häufig scharf gegessen wird.

 

Was ist der Unterschied zwischen schwarzem, weißem, grünem und rotem Pfeffer?

Ob schwarzer, roter, weißer oder grüner Pfeffer: Sie alle stammen vom selben Pfefferstrauch und wurden nur zu unterschiedlichen Zeiten geerntet und verarbeitet.

Grüner Pfeffer besteht aus unreifen Pfefferkörnern, die nach der Ernte sehr schnell in Salzlake oder Essig eingeweicht oder getrocknet oder gefriergetrocknet werden, um ihre Farbe zu erhalten. Grüne Pfefferkörner haben nur eine leichte Schärfe.

 

Schwarze Pfefferkörner entstehen, wenn grüne bis grün-gelbe Früchte, die noch nicht reif sind, zunächst kurz in kochendes Wasser getaucht und dann in der Sonne getrocknet werden. Schwarze Pfefferkörner sind die schärfsten aller Pfefferkörner.

 

Weiße Pfefferkörner werden aus vollreifen roten Pfefferbeeren hergestellt. Die roten Pfefferkörner bleiben ein bis zwei Wochen in fließendem Wasser, bis die Schale abgefallen ist. Nach einem weiteren Schälvorgang werden sie getrocknet. Einige Teile der Ernte werden dem Sonnenlicht ausgesetzt, um sie zusätzlich zu bleichen. Die weißen Körner sind scharf ohne viel Eigenaroma, das je nach Gericht selektiv eingesetzt werden kann.

 

Rote Pfefferkörner sind vollreife, ungeschälte Pfefferbeeren. Sie sind im Handel eher selten zu finden und sind wie grüner Pfeffer in der Regel eher sauer oder salzig eingelegt. Getrocknet sind sie kaum erhältlich. Echter roter Pfeffer ist teuer, weil jede Pfefferbeere von Hand von Pfefferfeldern gepflückt werden muss, auf denen gleichzeitig grüne, grün-gelbe und rote Beeren wachsen. Roter Pfeffer hat aufgrund der Zuckerablagerungen in der reifen Beere einen würzig, frischen und gleichzeitig leicht süßlichen Geschmack.

 

Welche Pfeffersorte ist am gesündesten?

In der Vergangenheit hatte vor allem der schwarze Pfeffer den Status, besonders gesund zu sein. Dies lässt sich dadurch erklären, dass er die am häufigsten vorkommende Sorte war. Doch auch der echte rote Pfeffer, sowie der weiße Pfeffer werden seit einigen Jahren wieder verstärkt nachgefragt. Die unterschiedlichen Pfeffersorten wie zum Beispiel der Malabar Pfeffer, Kampot Pfeffer oder der Kubeben Pfeffer haben dabei alle ihren ganz eigenen Geschmack und ihre eigenen Aromen, sodass ihr am Ende einfach nach persönlichem Geschmack entscheiden könnt. Die positiven Eigenschaften der einzelnen Sorten sind weitestgehend identisch. Wir empfehlen euch allerdings, wann immer es möglich ist, ganzen Pfeffer zu kaufen und erst bei Bedarf frisch zu mahlen bzw. zu mörsern. So bleiben die gesunden Inhaltsstoffe und Aromen perfekt erhalten und ihr erlebt den puren Genuss der jeweiligen Pfeffersorte.

Übrigens: In der Herbathek findet ihr eine Auswahl an hochwertigen und schmackhaften Pfeffersorten. Die meisten davon in Bio-Qualität. Solltet ihr Fragen zu Qualität, Aroma oder der Anwendung haben, sprecht uns gerne an. Wir beraten euch gerne.