Myrrhebaum zur Arzneipflanze des Jahres 2021 gewählt

Eine vom Institut für Geschichte der Medizin der Universität Würzburg koordinierte interdisziplinäre Studiengruppe wählte den Myrrhebaum (botanisch Commiphora myrrha, gleichbedeutend mit Commiphora molmol) zur Arzneipflanze des Jahres 2021. Dabei ist der Myrrhebaum eine bedeutende Heilpflanze mit einer langen Tradition. Bereits im alten Ägypten und im antiken Griechenland wusste man um seine medizinische Bedeutung. Aufgrund seiner starken entzündungshemmenden Eigenschaften, die bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie zum Beispiel Colitis ulcerosa helfen sollen, wurde der Myrrhenbaum als Heilpflanze 2021 gewählt.

Auch heute wird Myrrhe wegen vor allem aufgrund ihrer entzündungshemmenden und antimikrobiellen Eigenschaften sehr geschätzt. Darüber hinaus wirkt Myrrhe adstringierend, das heißt bei Anwendung ziehen sich die äußeren Schichten der Schleimhaut zusammen und wirken wie ein Schutzfilm. Diese Eigenschaft sorgt dafür, dass Myrrhe vor allem zur Linderung von Entzündungen der Haut sowie der Schleimhäute im Mund- und Rachenbereich eingesetzt wird.

Zum Myrrheharz

Übersicht: Das sind die Arzneipflanzen der vergangenen Jahre

Seit 1999 wird die „Arzneipflanze des Jahres“ in jedem Jahr durch den „Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde“ (Universität Würzburg, Institut für Geschichte der Medizin) gewählt. In den Jahren von 1987 – 1989 wurde sie vom Verband Deutscher Drogisten (VDD) gekürt. Die Wahl zur Arzneipflanze des Jahres soll deutlich machen, wie wichtig Pflanzen in der Medizin sind und ihren pharmazeutischen Wert betonen.