Je näher der errechnete Entbindungstermin rückt, desto ungeduldiger werden viele Schwangere. Einerseits behindert das hohe Gewicht im Alltag, andererseits sorgt aber auch die Vorfreude auf den Nachwuchs dafür, dass nach Wehen stimulierenden Methoden und Hilfsmitteln gesucht wird. Idealerweise wird hier auf natürliche Mittel zurückgegriffen, bewährt haben sich dabei einige sanfte, aber wirksame Kräuter, die als Tee genossen werden können. Dabei jedoch sehr wichtig: ein wehenfördernder Tee kann die Geburt durchaus einfacher und angenehmer gestalten, jedoch sollte er wirklich erst am Ende einer Schwangerschaft zu sich genommen werden – wer die Kräuter schon vorher nutzt, könnte die Wehen so ungewollt zu früh auslösen.

Viele Hebammen schwören auf die wehenfördernde Wirkung von Himbeerblättern. Einerseits lockern sie die Beckenmuskulatur und fördern so eine schnelle Geburt, andererseits haben sie jedoch auch noch eine ganze Reihe weiterer positiver Eigenschaften. In der Hausapotheke einer Hebamme gelten sie daher nicht umsonst als echter Allrounder, denn sind reich an Vitamin C, Kalzium und Eisen, erzeugen innerliche Ruhe und Gelassenheit, entspannen die Gebärmutter und wirken krampflösend. Auch bei Schwangerschaftsübelkeit sollen Himbeerblätter Abhilfe schaffen können, zudem entschlacken und entgiften sie den Darm.

Eisenkraut (Verbena)

Ähnlich wie Himbeerblätter wird auch Eisenkraut als Tee eingenommen, schmeckt allerdings nicht annähernd so gut. Aus diesem Grund wird es verhältnismäßig selten eingesetzt. Für die Förderung der Wehen ist die Heilpflanze zwar geeignet, allerdings wirkt es am besten, wenn eine Bereitschaft für die Wehen schon vorliegt. Ansonsten ist die Wirkung eher mild einzustufen.

 

Brombeerblätter

Schon in der Antike wurden Brombeerblätter als Medizin weiterverarbeitet und auch heute finden sie noch immer in vielen Bereichen Anwendung. Brombeerblätter gelten ebenfalls als wehenfördernd und werden oft bei der Geburtsvorbereitung als Tee gereicht, ihr Einsatzspektrum ist denen der Himbeerblätter sehr ähnlich.

 

Schafgarbe

Wird Schafgarbe in hohen Dosen verabreicht, so stimuliert sie die Gebärmutter. Hierbei wird sie entweder als Heiltee oder Tinktur bzw. Kräuterbitter angemischt und kann bei etlichen Frauenleiden genutzt werden. Besonders hervorzuheben ist außerdem, dass Schafgarbe den Rückfluss des Blutes zum Herzen in den Venen fördert, sodass es den Kreislauf verbessert und venöse Beschwerden wie etwa Krampfadern abmildern kann.

 

Wermutkraut

Wermut verströmt einen herb-würzigen Duft und verfügt über einen stark bitteres Aroma, das nicht unbedingt angenehm im Genuss ist, dafür jedoch zu den wichtigsten aller Bitterkräuter gehört (und als solches die Verdauung stärkt). Als Tee serviert wirkt es außerdem wehenfördernd, wobei die Benutzung im Vorfeld aber mit dem Arzt besprochen werden sollte. WICHTIG: aufgrund der ätherischen Öle wirkt Wermut bei Langzeitgebrauch und in hoher Dosierung sinnverwirrend und ist leicht giftig. Als Dauer-Genussmittel und in hohen Dosen wird daher von Wermut abgeraten.

 

Frauenmantel

Ein weiteres vielseitiges Heilkraut ist der Frauenmantel, welcher recht unscheinbar daherkommt und nahezu überall zu finden ist. Vorwiegend wird Frauenmantel bei Frauenbeschwerden eingesetzt, da er eine schmerzlindernde und regulierende Wirkung hat, die sich beispielsweise bei Menstruationsschmerzen bewährt hat. Auch in der Pubertät oder den Wechseljahren empfiehlt sich der Verzehr, denn das in ihm enthaltene Hormon Progesteron sorgt für einen Ausgleich im weiblichen Körper. Enorme Erleichterung kann ein Tee mit Frauenmantel außerdem während der Geburt und den Wehen verschaffen, da er stimulierend auf die Gebärmutter einwirkt.