In diesem Jahr wurde der Meerrettich (Armoracia rusticana) von der Experten-Jury des NHV Theophrastus als „Heilpflanze des Jahres 2021“ gekürt. Durch die Auszeichnung wird die oft verkannte Heilwirkung der scharfen Wurzel in den Blickpunkt des öffentlichen Interesses gerückt. „Meerrettich hat als Heilpflanze ein großes und leider bisher zu wenig ausgeschöpftes Potenzial“, sagte Konrad Jungnickel, der 1. Vorsitzende des Vereins bei der Präsentation des diesjährigen Preisträgers. Wissenschaftliche Studien haben bewiesen, dass die Pflanze nicht nur entzündungshemmende und beachtliche antivirale Effekte habe, sondern auch starke antibakterielle Eigenschaften. „Dies ist vor allem im Hinblick auf die zunehmenden Antibiotikaresistenzen richtungsweisend“, so Jungnickel.
Die Wirkung von Meerrettich
Meerrettich ist vor allem für seinen würzigen Geschmack bekannt und findet oft in der Küche Verwendung. Doch auch in der Medizin wird die Wurzel seit Jahrhunderten äußerst erfolgreich eingesetzt. Er dient zur Behandlung von Infektionen der oberen Atemwege, aber auch der Harnwege und gilt als natürliches Antibiotikum. Die im Meerrettich enthaltenen Senföle wirken entzündungshemmend und sollen Viren sowie Bakterien abtöten können. Neben positiven Effekten auf Magen und Darm soll die Meerrettichwurzel auch Husten lösen, Kopfschmerzen lindern und den Kreislauf anregen. Zur Behandlung von Erkältungskrankheiten oder Infektionen der Harnwege hat sie sich ebenso bewährt wie zur Unterstützung des Immunsystems.
Übersicht: Das sind die Heilpflanzen der vergangenen Jahre
Die Heilpflanze des Jahres wird seit dem Jahr 1990 gewählt. Zu Beginn wurde der Titel durch den Verein „Heilkräuterfreunde Deutschlands e.V“ vergeben. Der Verein hat sich jedoch im Jahr 2004 aufgelöst.
Seit dem Jahr 2003 wird die Wahl durch den „Verein zur Förderung der naturgemäßen Heilweise nach Theophrastus Bombastus von Hohenheim, gen. Paracelsus e.V.“ oder kurz NHV Theophrastus durchgeführt. Aus diesem Grund gab es in den Jahren 2004 und 2005 zwei Heilpflanzen des Jahres.
- 1990 Weißdorn
- 1991 Spitzwegerich
- 1994 Huflattich
- 1995 Echtes Johanniskraut
- 1996 Große Brennnessel
- 1997 Ackerschachtelhalm
- 1998 Salbei
- 1999 Königskerze
- 2000 Rosmarin
- 2001 Thymian
- 2002 Echte Kamille
- 2003 Mistel und Salbei
- 2004 Gemeine Schafgarbe und Tausendgüldenkraut
- 2005 Lein
- 2006 Zitronenmelisse
- 2007 Duftveilchen
- 2008 Echter Lavendel
- 2009 Ringelblume
- 2010 Gewürznelkenbaum
- 2011 Rosmarin
- 2012 Koloquinte
- 2013 Damaszener-Rose
- 2014 Anis
- 2015 Zwiebel
- 2016 Kubeben-Pfeffer
- 2017 Gänseblümchen
- 2018 Ingwer
- 2019 Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum)
- 2020 Gewöhnliche Wegwarte (Cichorium intybus)
Warum wird in jedem Jahr eine Heilpflanze des Jahres gewählt?
Nach Aussage des NHV Theophrastus besteht der Sinn dieser Wahl darin, die heilende Wirkung der Kräuter und Pflanzen einer breiten Öffentlichkeit näher zu bringen
Guten Morgen,
bei der Auflistung der Heilpflanzen des Jahres ist Ihnen ein Fehler unterlaufen. 2018 war es Andorn (Marrubium vulgare). Es wäre schön, wenn Sie auch einmal darüber berichten würden. Ich persönlich habe tolle Erfahrungen damit gemacht. Andern-Elixier hilft gegen Schnarchen und ist außerdem ein mächtiger Schleimlöser. Pferde bekommen Andornkraut gegen Husten. Im englischsprachigem Raum werden „Horehound-Candies“ gelutscht.
Freundliche Grüße
Ursula Moschüring
Hallo Frau Moschüring,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Wir werden in Zukunft zum Thema Andorn einen Blog machen.
Andorn war die Arzneipflanze des Jahres 2018, sehr ähnlich, allerdings doch nochmal was anderes als die Heilpflanze des Jahres.
Liebe Grüße
Ihr Herbathek-Team