Mastikharz oder auch Mastix ist das Harz der immergrünen Mastixpistazie, die seit dem Altertum auf der Mittelmeerinsel Chios kultiviert wird. Auch heute noch ist Chios der größte europäische Lieferant des Harzes. Unter der Rinde dieses Strauches, der vereinzelt auch als Kleinbaum wächst, befinden sich zahlreiche Harzkanäle. Einmal im Jahr wird die Rinde angeritzt, um die austretenden „Harztränen“ von Hand zu sammeln. Zehn Bäume müssen für ein Kilogramm des begehrten Harzes geritzt werden! Die qualitativ hochwertigste Ware ist an ihrer hellen, leicht gelblichen Farbe zu erkennen. In Griechenland findet Mastix Verwendung als Süßungsmittel für Limonaden, als erfrischendes Kaugummi (gum mastic) oder für spezielle Geschmacksnuancen von Gebäck und Desserts. Auch die bekannten Spirituosen Raki und Ouzo werden mit dem Harz aromatisiert. Zum Würzen eignen sich neben dem Harz auch die Blätter und Früchte des Strauches. Sie werden ähnlich wie Lorbeerblätter oder Wachholderbeeren beim Kochen verwendet. Wegen ihres Gerbstoffgehaltes finden Blätter und Früchte auch als Hausmittel gegen Durchfall Verwendung. Wegen seiner vielfältigen medizinischen Anwendungsmöglichkeiten wird jedoch überwiegend das Harz seit jeher geschätzt.

 

Wirkungen von Mastik

Das Mastixharz wird für zahlreiche medizinische Anwendungen genutzt. Bereits in der Antike verwendeten es die Gelehrten bei Beschwerden im Magen oder Darm, bei Entzündungen der Haut und Schleimhäute sowie bei Rheuma und Wunden. Die heilende Wirkung kommt durch die folgenden charakteristischen Eigenschaften des Harzes, die man auch von anderen Harzen wie Weihrauch oder Myrrhe kennt, zustande: Es hat sowohl eine antifungielle und antivirale als auch eine antibakterielle und antimikrobielle Wirkung.

Die antifungielle Wirkung: Das Harz enthält Substanzen, die einer Besiedelung der Schleimhäute beispielsweise mit Pilzen vorbeugen.
Die antivirale Wirkung: Das Harz schützt die Schleimhäute des Körpers vor dem Eindringen von Viren.
Die antibakterielle und antimikrobielle Wirkung: Das Harz wirkt der Ausbreitung und Vermehrung von Bakterien entgegen. Es richtet sich gegen Mikroorganismen und hemmt deren Wachstum.

Bedeutung von Mastik als Antioxidans

Die moderne Forschung hat entdeckt, dass sogenannte Freie Radikale am Anfang vieler gesundheitlicher Beschwerden stehen. Freie Radiale greifen die Zellen im menschlichen Organismus an und schädigen auf Dauer die Organe. Zellschäden können zu Entartungen der Zellen und damit zu Krebs führen. Neuere Forschungen untersuchen die Wirkung von Mastix als „Radikalfänger“ insbesondere bei Magenkrebs, Prostatakrebs und Leukämie.

Wenn Freie Radikale das Kollagen im Knorpelgewebe angreifen, kann dies zu Gelenkbeschwerden wie Arthritis führen. Auch Schlaganfälle und Demenz werden teilweise durch Gefäßschädigungen begünstigt, die auf Freie Radikale zurückzuführen sind. Mastix ist eine Antioxidans, die zum Schutz der Zellen einen wertvollen Beitrag liefern kann.

Anwendung bei rheumatischen Beschwerden und in der Wundbehandlung

Bei rheumatischen Beschwerden und in der Wundbehandlung wird das Harz äußerlich angewandt. Hierzu wird es in Salben und Lotionen eingearbeitet, um beispielsweise die Schmerzen in den Gelenken zu lindern und die Entzündungen zu bekämpfen. Wunden werden durch die oben erwähnten antimikrobiellen, antifungiellen und antibakteriellen Eigenschaften sauber gehalten und die Heilung gefördert.