Pflanzen sind lebende Organismen, die neben ihrer Schönheit aber noch viel mehr zu bieten haben. Aus ihren Blättern, Stängeln, Blüten und Wurzeln stellen die Menschen seit vielen Jahrtausenden Tees, Salben, Tinkturen und Essenzen mit heilender Wirkung her. In der Vergangenheit waren es ursprünglich die Schamanen, in christlicher Zeit meist die Nonnen und Mönche, die die verborgenen Heilkräfte der Pflanzen kannten und wussten, wie aus den verschiedenen Pflanzenteilen die Wirkstoffe für Heilungszwecke gewonnen werden konnten. Die Heilkraft der Pflanzen wird heute noch bei Unpässlichkeiten oder bei Erkrankungen selbst von der Schulmedizin in vielen Fällen anerkannt und angewendet.

Die moderne Pharmazie hat sich die Erkenntnisse der modernen Wissenschaften zunutze gemacht. Die pharmazeutische Industrie bietet eine breite Palette verschiedenster Naturheilmitteln an. In Form von Tees, Tinkturen, Tropfen, Pulvern oder Pillen werden Medikamente aus Heilpflanzen hergestellt, deren Heilkraft den Menschen bereits seit Jahrtausenden bekannt ist.

Brennnessel – fast unverzichtbar für die Frühjahrskur

Im Frühjahr ist die Brennnessel ein unübersehbarer Frühlingsbote. Ihre scharf brennenden Blätter machen sie zu einer eher unbeliebten Pflanze, die allerdings ohne große Ansprüche nahezu überall wächst. Dabei ist sie eine der bedeutendsten einheimischen Heilpflanzen. Ihre frischen Triebe werden besonders gerne im Frühjahr im Rahmen von Frühjahrskuren zum Entschlacken und zur Entgiftung des Körpers verwendet. Aus den frischen wie aus den getrockneten Blättern lässt sich für die Frühjahrskur ein hervorragender Tee zubereiten. Empfohlen wird sie auch bei Müdigkeit und in Phasen, in denen Erschöpfungszuständen entgegen gewirkt werden soll. In wissenschaftlichen Untersuchungen wurde festgestellt, dass sie bei Erkrankungen der Gelenke wie Arthrose und Arthritis sowie bei Harnwegerkrankungen und Prostataleiden erfolgreich eingesetzt werden kann. In Haarwässern soll sie den Haarwuchs anregen. Als Tee zubereitet reinigt die Brennnessel das Blut und hilft bei der Blutbildung. Sie regt den Stoffwechsel an und ihre ausleitende Wirkung ist hilfreich bei der Behandlung von Rheuma und Gicht. Ihre Wirkstoffe beeinflussen die Leber und Galle. Sie wirkt anregend auf den Stoffwechsel und hilft bei Verdauungsbeschwerden. Auch bei chronisch entzündlichen Darmproblemen wird die Brennnessel in die Therapie einbezogen.

Die Heilpflanze Brennnessel kann von März bis August gesammelt und frisch oder getrocknet verwendet werden.

 

Thymian – eine der wirkungsvollsten Heilpflanzen bei Husten

Bereits die Ägypter und die Griechen erwähnten Thymian als Heilpflanze. In der Phytotherapie, der Pflanzenheilkunde, dient der Thymian insbesondere der Behandlung von Husten. Thymian wirkt stark schleimlösend. Dabei ist er ebenso krampflösend wie schmerzstillend. Seine schweißtreibende und entzündungshemmende Wirkung ist unverzichtbar in Husten- und Erkältungsmitteln. Er wirkt heilsam auf die Atemwege, aber ebenso hilfreich ist er bei Verdauungsbeschwerden. In der Zahnheilkunde hat der Thymian ebenso einen Platz wie in der Urologie und bei der Behandlung von Rheuma und Gicht.

Das ätherische Öl des Thymians ist sehr stark und kann bei Babys Atemnot sowie bei Asthma-Kranken einen Asthmaanfall hervorrufen.

 

Ringelblume – Calendula – wie eine strahlende Sonne heilsam in Salben und Tinkturen

Die wunderschöne Blüte der Ringelblume blüht den ganzen Sommer über bis in den Herbst. Sie strahlt in orange bis goldgelben Farbtönen unübersehbar im Garten oder am Wegesrand. Sie kann als Heilmittel sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet werden. Ihre von der Sonne aufgetankten Blütenblätter werden zu Tees, Tinkturen oder Salben für medizinische wie auch kosmetische Zwecke verwendet. Welche Stoffe der Ringelblume für ihre außerordentliche Heilkraft verantwortlich sind, konnte bisher von der Wissenschaft noch nicht vollständig erforscht und nachgewiesen werden. Die heilsame Wirkung in vielen verschiedenen Bereichen ist aber bereits seit Jahrtausenden bekannt und immer wieder belegt worden.

Die Heilkraft der Ringelblume findet ihren erfolgreichen Einsatz bei vielen verschiedenen Beschwerden, Erkrankungen und Verletzungen. Aber sie wird auch in der Haut- und Schönheitspflege eingesetzt. In der Heilbehandlung wird ihre Wirkweise als schmerzstillend, entzündungshemmend, pilztötend und krampflösend beschrieben. Für die äußere Anwendung werden Salben und Tinkturen mit Calendula bei Beschwerden und Erkrankungen von Afterjucken über Ekzeme und Furunkel bis zur Behandlung offener Beine eingesetzt. Die Ringelblume wirkt insbesondere Entzündungen der Haut entgegen. Hildegard von Bingen benannte die Ringelblume als Heilpflanze für alle Arten von Entzündungen, aber wandte sie auch gegen Verdauungsbeschwerden an.

Zur inneren Anwendung kann die Ringelblume unter anderem bei Angstzuständen und Kopfschmerzen verabreicht werden. Auch bei Brechreiz, Gallenbeschwerden und Leberproblemen wird der Calendula eine bedeutsame Heilwirkung zu gesprochen. In der Frauenheilkunde ist sie hilfreich bei Menstruationsschmerzen und wirkt fördernd auf das Einsetzen der Menstruation. Auch bei Wechseljahrsbeschwerden und Schlaflosigkeit kann ein Ringelblumentee hilfreich sein.