Alzheimer sei keine Krankheit, sondern ein regulärer Alterungsprozess. So sieht es Prof. Jens Pahnke von der Universität Rostock. In seinem Labor sucht er nach Substanzen, die auch ein altes Gehirn fit halten oder wieder auf Trab bringen können. Inzwischen ist Prof. Pahnke fündig geworden: Eine Pflanze liefere Stoffe, die den Alzheimerprozess verlangsamen können, ließ der Wissenschaftler vor einigen Wochen verlautbaren.

Universität Rostock

Die Rostocker Forscher sind der Alzheimer-Erkrankung dicht auf den Fersen. Sie prüfen ein Medikament, das die krankhaften Protein-Ablagerungen verringern soll. „Wir werden die Krankheit nicht rückgängig machen können“, sagt Prof. Pahnke. „Aber wir können den Prozess aufhalten“.

Gegenstand des Forschens: das griechische Eisenkraut. Aus dem grünen Gewächs gewinnen die Rostocker Alzheimer-Jäger einen Stoff, der die Plaques-Menge im Gehirn von Mäusen um 80 Prozent reduzieren konnte. Den Mäusen ging es mit dem griechischen Eisenkraut gut. Derzeit läuft mit dem Gewächs eine Phase II-Studie, die bei einer kleinen Versuchsgruppe testet, ob die Pflanze auch beim Menschen wirkt.

Schon seit vielen hundert Jahren schätzen die Griechen ihr Eisenkraut, weil es die Geisteskraft stärken soll. Das griechische Kraut verbessere die Leistungsfähigkeit des Gehirns merklich, betätigt Prof. Pahnke. Allerdings müsse man täglich eine Kanne davon trinken, um eine Wirkung zu erzielen.

 

Als sie die Pflanze hier genauer unter die Lupe nahmen, ahnten die Wissenschaftler noch nicht, welche Kraft sich in deren Inhaltsstoffen verborgen hält. Eine Testserie mit Mäusen führte sie auf die richtige Spur. „Bei Mäusen entwickelt sich Alzheimer innerhalb von 45 Tagen“, erklärt Prof. Pahnke. „Wir gaben den Nagern also reichlich Anti-Alzheimer-Tee und stellten überrascht fest, dass die für Alzheimer typischen Ablagerungen im Gehirn um 80 Prozent zurückgegangen waren“. Man werde Alzheimer damit nicht besiegen können, wohl aber deren Prozess aufhalten können, hofft Prof. Pahnke.