Bittersalz gilt als vergleichsweise starkes Abführmittel und wird als solches gerne beim Fasten, aber auch für die Darm- oder Leberreinigung eingesetzt. Es ermöglicht eine kurzfristige Behandlung bei Verstopfungen, wofür es in der Regel einfach in Wasser aufgelöst und getrunken wird. Bittersalz wird auch als Magnesiumsulfat-Heptahydrat betitelt und gehört damit zu den salinischen Abführmitteln – häufig wird es auch als Epsomsalz bezeichnet, da es seinen Ursprung in der Londoner Vorstadt Epsom hat. Im Handel ist es als Offenware erhältlich und liegt in Form von weißem, kristallinem Pulver vor. Weitere Darreichungsformen sind Kapseln, die als Epsom-Kapseln angeboten werden. Hier ist der große Vorteil, dass man den unangenehmen Geschmack des Salzes vermeidet. Bezüglich der Lagerung ist Bittersalz im Grunde unbegrenzt haltbar, sollte aber aufgrund der starken Wasserlöslichkeit nicht mit Flüssigkeiten in Verbindung kommen und entsprechend trocken gelagert werden.

Die Wirkung von Bittersalz

Aufgrund seiner stuhlerweichenden und abführenden Eigenschaften wird Bittersalz insbesondere zur Behandlung von Verstopfungen genutzt, gerade in der Naturheilkunde findet das Salz aber auch Verwendung beim Fasten und Entschlacken. Wurde es erst eingenommen, so sorgt es dafür, dass Wasser osmotisch im Darm zurückgehalten wird, die Wassersekretation (Abgabe) in den Darm gefördert wird und so das Volumen und der Flüssigkeitsanteil des Stuhlgangs erhöht werden. Dies bewirkt letztendlich die Auslösung des Stuhlgangs.

Abnehmen durch Bittersalz – geht das?

Viele Menschen greifen auf Bitter- oder auch Glaubersalz zurück, um Gewicht zu verlieren. Und tatsächlich kann die Einnahme dabei durchaus helfen, sollte allerdings nicht als direktes Diätmittel verstanden werden – denn letztendlich wird der Darm zwar entleert und verringert so das Körpergewicht, Fett wird jedoch nicht abgebaut. Der Effekt ist daher in der Regel nur von kurzer Dauer. Mit einer darauf basierenden Fastenkur geht hingegen in vielen Fällen eine entsprechende Abnahme einher, die zudem noch entschlackt und die Gesundheit fördert.

Dosierung und Einsatz:

Bittersalz und Epsom-Salz-Kapseln können folgendermaßen dosiert und eingenommen werden:
1-3 Teelöffel Bittersalz in ein Glas geben und dieses mit etwa 200-300 Millilitern lauwarmem Wasser auffüllen.  Die Mischung umrühren, bis sich alle Kristalle vollständig gelöst haben, dann zügig und vollständig austrinken. In der Regel liegt dem Produkt aber auch eine entsprechende Packungsbeilage bei, in der eine Dosiervorgabe zu finden ist. Zu bedenken ist diesbezüglich aber, dass es keine allgemeingültige Regel der Dosierung gibt, die auf jeden gleichermaßen zutrifft. So kann bei manch einem bereits ein einzelner Löffel mehr als genug sein, während andere drei benötigen. Auch bei Gesundheitskuren wie der Leber-und Gallenblasenreinigung nach Andreas Moritz oder Hulda Clark wird Bittersalz als Abführmittel eingesetzt. Hier nimmt man auf 4 große Wassergläser je 1 Eßlöffel von Epsom oder Bittersalz. In den Kapseln sind immer 1g Epsom bzw. Bittersalz enthalten, so daß man hier pro Glas ca 5-15 Kapseln nimmt.

Eventuell macht es Sinn, ein weiteres Glas Wasser bereitzuhalten, um den unangenehmen Geschmack des Bittersalzes im Nachhinein zu neutralisieren. Alternativ kann jedoch auch etwas Zitronensaft hinzugemengt werden. Auch hilft in eine Zitronenscheibe zu beißen, nachdem man den Trunk eingenommen hat.

Nachdem das Bittersalz eingenommen wurde, dauert es rund zwei bis drei Stunden, bis seine Wirkung einsetzt, wobei dies auch von der Höhe der Dosierung abhängt. Wichtig ist hierbei, dass der Körper stets ausreichend Flüssigkeit erhält, insbesondere zwischen den Mahlzeiten. So wird eine gute Feuchtigkeitszufuhr gewährleistet und der durch das Bittersalz hervorgerufene Flüssigkeitsmangel kann ausgeglichen werden. Die Dauer der Wirksamkeit von Bittersalz ist ebenfalls abhängig von der Dosierung, darüber hinaus spielt aber auch die individuelle Verfassung des Körpers eine Rolle – demnach kann die Wirkung bei dem einen schon nach ein paar Stunden vorbei sein, während sie bei einem anderen noch bis zum nächsten Morgen oder länger anhält. Grundsätzlich hat das Bittersalz den Körper und Verdauungstrakt aber innerhalb von 6-8 Stunden durchquert und gereinigt, sodass die Wirkung zu diesem Zeitpunkt langsam aber sicher abflauen sollte.

Die Einnahmedauer kann dabei durchaus variieren und bei Bedarf auch über eine längere Kurdauer eingenommen werden, da Bittersalz grundsätzlich nicht schädlich ist – in diesem Fall sollte jedoch auf eine schwache Konzentration geachtet werden. Zur ständigen Stuhlregulierung sollte Bittersalz aber trotzdem nicht verwendet werden.

Idealerweise sollte die Einnahme außerdem morgens und auf nüchternen Magen stattfinden, bestenfalls direkt nach dem Aufstehen und so früh wie möglich. Alternativ bietet sich die Einnahme aber auch direkt vor dem Schlafengehen an.

Weiterhin wird Bittersalz außerdem in verschiedensten Kuren verwendet, darunter beispielsweise auch die Leber- und Gallenblasenreinigung nach Andreas Moritz. Das Prinzip dahinter ist schnell erklärt: Die Kur dauert sechs Tage, an denen über den Tag verteilt ein Liter Apfelsaft getrunken wird, am sechsten Abend kommen außerdem zwei Portionen Wasser mit Bittersalz hinzu. Vor dem Schlafengehen wird noch eine Portion Grapefruitsaft mit Olivenöl getrunken. Auf diese Weise soll die Leber gereinigt werden, erste Gallenstein fallen laut Moritz bereits in der ersten Nacht oder am darauffolgenden Tag ab. Ein einfaches Konzept, dass in der Vergangenheit bereits viele Befürworter gefunden hat, aufgrund des extremen Verzichts jedoch auch Kritiker auf den Plan ruft.

 

Nebenwirkungen und Gefahren von Bittersalz

Die Nebenwirkungen von Bittersalz sind nicht zu unterschätzen, wenngleich sie auch nur unter extremen Bedingungen (z.B. extrem hoher Dosierung) oder bei besonderen Risikogruppen zu befürchten sind. Gerade Kinder wie auch Erwachsene mit eingeschränkter Nierenfunktion sollten den Einsatz von Bittersalz besser meiden. Auch eine Überdosierung gilt es zu vermeiden, da das enthaltene Magnesium in großen Mengen zu einer Magnesiumvergiftung führen kann – diese macht sich bemerkbar durch Blutdruckabfall, Übelkeit, Muskelschwäche, Hautrötungen oder ein Anschwellen, Dehnen oder Aufblähen des Bauches. Lebensgefährlich ist eine Magnesiumvergiftung demnach nicht, jedoch sollte sie in jedem Fall behandelt und mit einem Arzt besprochen werden. Bei leichten Magnesium-Überdosierungen genügt es hingegen schon, die entsprechenden Abführmittel oder auch Magnesiumtabletten für eine gewisse Zeit nicht mehr einzunehmen. Eine längerfristige Anwendung sollte zudem vermieden werden, da es zu Elektrolytstörungen führen kann.
Bei der oben genannten und empfohlenen Dosierung ist Bittersalz somit ein hervorragendes Abführmittel, das für verschiedene Zwecke vor allem auch im Rahmen von Kuren wie unter anderem der Leberreinigung eingesetzt werden kann.