Die chronische Müdigkeit bzw. das chronische Erschöpfungssyndrom ist ein typisches Symptom unserer Zeit. Es ist ein Hinweis auf ein fehlendes Gleichgewicht des Körpers und manchmal auch der Seele. Wenngleich der Name recht harmlos klingt, steht doch ein ernst zunehmendes Krankheitsbild dahinter. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) betrachtet das Cronique Fatigue Syndrom (CFS), wie die Krankheit auch genannt wird, als eine neurologische Erkrankung. Dennoch zeigen Studien, dass in den meisten Fällen Belastungen des Stoffwechsels zugrunde liegen.

Chronische Müdigkeit ist ein Zeichen dafür, dass der Körper mehr Energie braucht, als er bekommt, bzw. als er aus der Nahrung gewinnen kann. Bei dieser Erkrankung ist man so ausgelaugt, dass man zu den Verpflichtungen des Tages physisch kaum noch in der Lage ist. Damit besteht auch eine enge Verwandtschaft zum Burn-Out-Syndrom, dem „ausgebrannt sein“. Jede Kleinigkeit wird zur unüberwindbaren Anstrengung und kann auch emotional zur Belastung führen. Viele Betroffene werden durch die Überforderung schnell aggressiv oder ziehen sich aus dem gesellschaftlichen Leben zurück.

Typische begleitende Beschwerden sind:

  • Kopfschmerzen
  • Gelenk- und Muskelschmerzen
  • Konzentrations- und Gedächtnisstörungen
  • schlechter oder nicht erholsamer Schlaf
  • verminderte Fähigkeit der körperlichen und geistigen Regeneration

Sicherlich kann eine Überforderung durch Belastungen des Alltags hierzu beitragen, wie z.B. die Doppel- oder Dreifachbelastung durch Familie, Beruf und Haushalt oder ein starkes Engagement in beruflichen Projekten.

Das Beschwerdebild des chronischen Müdigkeitssyndroms umfasst jedoch mehr als nur ein „sich häufig müde fühlen“. Bei der ausgeprägten Erkrankung sind bereits die Kleinigkeiten zu viel, man ist – selbst bei gutem Willen – kaum noch in der Lage, seinen Verpflichtungen nachkommen. Was sind nun die körperlichen Auslöser dieser Erkrankung? Die typischen Auslöser für die chronische Müdigkeit kommen aus drei Bereichen:

Belastungen:

  • chronische Infekte, u. a. durch Viren oder chronische bakterielle Entzündungen (oft unbemerkt)
  • Belastung mit Giften und anderen belastenden Stoffen (z.B. Schwermetalle, Lösungsmittel oder übermäßige Medikamenteneinnahme)
  • Belastung des Dünndarmes oder der Bauchspeicheldrüse mit verminderter Aufnahme von Nährstoffen.

Durch diese Belastungen kommt es zu Veränderungen des Zellstoffwechsels. Unsere Zellen produzieren bzw. gewinnen die täglich benötigte Energie aus der Nahrung. Dies geschieht in den Zellkraftwerken der Zellen, den so genannten Mitochondrien.

Diese Energiegewinnung benötigt ganz bestimmte Mikronährstoffe, die vorhanden sein müssen, damit die Energiegewinnung vollständig abläuft. Aber auch die Sauerstoffzufuhr ist wichtig. Bekommt der Körper zu wenig Sauerstoff, läuft die Energiegewinnung unvollständig ab. Die eingeschränkt Energiegewinnung der Zellen liegt ungefähr 18 x niedriger, als die optimale Energiegewinnung. Deshalb ist es wichtig, dem Körper alle benötigten Nährstoffe zuzuführen und regelmäßig Sauerstoff zu tanken.

Eingeschränkt wird die Energiegewinnung durch Gifte (siehe oben) und chronische Infekte. Dadurch wird eine so große Menge an Mikronährstoffen verbraucht, dass für die körpereigene Energiegewinnung nicht mehr genug übrig bleibt. Bei spürbaren Belastungen des Energiestoffwechsels spricht man deshalb auch von der „Mitochondriopathie“.

Wenn der Körper jedoch erst einmal von der aeroben Energiegewinnung (mit Sauerstoff) auf die anaerobe Energiegewinnung (ohne Sauerstoff) umgeschaltet hat, wird er träge. Um wieder die volle Energieausbeute erlangen zu können, braucht es ein gezieltes Anschieben des Stoffwechsels. Eine Verbesserung des Zustandes ist also nur durch Vermeidung oder Behandlung der Ursachen möglich. Geschieht das nicht, können sich chronische Erkrankungen entwickeln, wie z.B. Diabetes oder auch Krebs. Dies sind typische Erkrankungen, die direkt vom Grad der Energiegewinnung in den Zellen abhängig sind. Deshalb ist es gut, beginnenden Belastungen schon rechtzeitig entgegenzusteuern. Aber auch bestehende Beschwerden können gezielt behandelt werden, in dem die Ursachen vermieden werden und die fehlenden Nähr- und Wirkstoffe wieder zugeführt werden.