Der Biss in ein bitteres Lebensmittel oder eine entsprechende Frucht veranlasst die meisten Menschen dazu, das Gesicht zu verziehen. Dieses ablehnende Mienenspiel, welches auch als gustofazialer Reiz bezeichnet wird, dokumentiert, dass der Mensch von Geburt an eigentlich auf die Geschmacksrichtung „süß“ programmiert ist. Da gerade giftige Pflanzen eine Vielzahl an Bitterstoffen enthalten, ist die Abneigung gegen den Geschmack „bitter“ ein natürliches Warnzeichen für den menschlichen Körper.

Inzwischen hat man allerdings die gesunde Wirkung hinter der Geschmacksrichtung erkannt und bezeichnet so manches Lebensmittel, das bitter schmeckt, als echten Fatburner.

Entwicklung des Bittergeschmacks ist wechselhaft

Während unsere Vorfahren also darauf angewiesen waren, dass Pflanzen bitter schmeckten, ist im Laufe der Zeit die Entwicklung der Geschmackssensoren auf der menschlichen Zunge so weit fortgeschritten, dass wir tausende Bitterstoffe unterscheiden können. Vor allem in der heute doch sehr zucker- und salzdominierten Zeit verschaffen diese Stoffe dem Körper einen Ausgleich zu opulenten Mahlzeiten, die er sonst nur schwer verarbeiten und verdauen könnte. So gesund der bittere Geschmack also für den Organismus ist, so fremd wirkt er zunehmend für unseren Gaumen. Denn industriell gefertigte Kost ist immer mehr auf „süß“ bzw. „salzig“ programmiert und baut darauf auf, Bitterstoffe aus Obst und Gemüse sogar größtenteils heraus zu züchten. Der Nachteil: Durch dieses Herauszüchten der Bitterstoffe gehen auch viele positive Wirkungen des Gemüses verloren.

Eine alte Weisheit besagt: „Bitter im Mund, Magen gesund“ – und genau darauf baut auch der Effekt von bitterem Essen auf. Die Leber braucht unbedingt Bitterstoffe, um gesund zu bleiben und uns die lebenswichtigen Enzyme für die Verdauung und den Stoffwechsel zur Verfügung zu stellen. Abgesehen davon, helfen Bitterstoffe der Leber zu entgiften. Um zu gewährleisten, dass man in seiner Ernährung ausreichend natürliche Bitterstoffe zu sich nimmt, sollte man auf alte, ursprüngliche Sorten Obst und Gemüse aus biologischem Anbau setzen. Die besonders intensiven Farben – sattes Grün von Brokkoli oder Löwenzahn, leuchtendes Orange der Grapefruit oder aber das extrem dunkle Violett des Radicchio – gewährleisten einen hohen Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen, die für die Bitterstoffe verantwortlich sind.

 

Leider ist allerdings auch im Bio Bereich der Trend zu sehen, daß die Bitterstoffe mehr und mehr herausgezüchtet werden, weshalb es gut und immer notwendiger wird, sich mit guten Bitterstoffen zu versorgen:

 

Bitterstoffe regen die Verdauung an und zügeln den Appetit

Der bittere Geschmack hilft der menschlichen Verdauung von Anfang an. Bereits beim Kauen im Mund werden die Verdauungssäfte entsprechend aktiviert und angeregt. Dadurch wird der Stoffwechsel gefördert und wir können die Speisen im Magen schneller verdauen. Der schnellere Transport durch den Darm gewährleistet eine ganze Reihe an Vorteilen:

  • die Gasbildung wird verhindert
  • die Mineralstoffe können besser aufgenommen werden
  • das Immunsystem wird gestärkt
  • der Stoffwechselprozess wird angeregt
  • die Leber wird gestärkt und entgiftet
  • der Abbau von Schadstoffen wird gefördert

Neben dieser positiven Wirkung auf die Verdauung wird Bitterstoffen in der Nahrung aber auch nachgesagt, dass sie als natürlicher Fatburner wirken und uns dementsprechend beim Abnehmen unterstützen können. Denn Lebensmittel, die einen bitteren Geschmack haben, haben grundsätzlich wenig Kalorien. Ein weiterer Vorteil: Durch den Verzehr der Bitterstoffe setzt das Sättigungsgefühl schneller, so dass wir einen doppelt positiven Effekt beim Abnehmen erreichen. Übrigens: Frauen sollen angeblich deutlich empfindlicher auf Bitterstoffe in der Nahrung reagieren als Männer.

 

Welche Lebensmittel enthalten Bitterstoffe?

Es gibt zahlreiche Kräuter, Früchte- und Gemüsesorten für den täglichen Ernährungsplan, die Bitterstoffe enthalten. Eines der gesündesten ist zum Beispiel die Artischocke, die den sekundären Pflanzenstoff Cynarin enthält. Dieser ist für den bitteren Geschmack verantwortlich und regt die Produktion der Magensäfte an. Außerdem wird die Entgiftungsarbeit der Leber unterstützt, womit Artischocken im Essen den Blutfettspiegel günstig beeinflussen und sogar freien Radikalen entgegenwirken.

 

Chicorée und Radicchio fördern ebenfalls die Entgiftung der Leber, wobei hier die sekundären Pflanzenstoffe Intybin und Lactucin verantwortlich sind. Diese beiden Gemüsearten können sowohl roh als Salat zubereitet oder aber gekocht werden, denn selbst beim Erhitzen oder Dünsten gehen die sekundären Pflanzenstoffe nicht verloren.

Wer schon einmal eine Grapefruit gegessen hat, der weiß, welch bitteren Geschmack diese haben kann. Dafür verantwortlich ist der sekundäre Pflanzenstoff Naringinin aus der Gruppe der Flavonoide. Dieser wirkt nicht nur gesund für Magen und Darm, sondern darüber hinaus auch antioxidativ, womit zellschädigende freie Radikale bekämpft werden. Die Frucht eignet sich hervorragend zur Fettverbrennung, da sie zusätzlich zu den Bitterstoffen auch noch einen hohen Gehalt an Ballaststoffen aufweist. Diese regen die Darmbewegung und die Bildung von Magensaft an. Zudem wird die Speichelproduktion angeregt. Auch die „Verwandten“ der Grapefruit, also Zitronen oder Limetten, können in Sachen Bitterstoffgehalt mithalten und erweisen sich als wichtige Unterstützung im Kampf gegen zu viele Kilos.

 

Auch in Getreide und Gewürzen sind natürliche Bitterstoffe, die als Fatburner gelten, enthalten. Darunter beispielsweise:

Ein Tee aus Kräutern mit Bitterstoffen unterstützt die Verdauungstätigkeit im Magen und hilft zusätzlich beim Abnehmen. Hier empfehlen wir besonders Bitterklee, Beifuß, aber auch die Galgantwurzel und Salbei. Gelber Enzian hilft bei Verdauungsbeschwerden, die bei zu wenig Magensaft entstehen und ist die Pflanze mit dem höchsten natürlichen Bitterstoffgehalt, den es in der Natur gibt.

 

 

Wer seinen Bedarf an Bitterstoffen nicht allein über die Ernährung decken kann oder will, der kann an dieser Stelle allerdings auch zu Hilfsmitteln greifen. Zu nennen sind hierbei in erster Linie verschiedenste Formen von Kräuterbitter, wie etwa Salbei-Kräuterbitter, Enzian-Kräuterbitter, grünem Tee, Wermut oder Brennnessel-Kräuterbitter oder eine Mischung aus diesen. Als Anwendung empfehlen sich 1-2 Teelöffeln pro Tag in etwas Wasser, vor oder direkt nach der Mahlzeit. Wer den Kräuterbitter vor allem als Fatburner einsetzen möchte, dem empfehlen wir die Einnahme des Kräuterbitters etwa eine Viertelstunde vor dem Essen. So kann man sich fürs Abnehmen einen gesunden Mix aus Lebensmitteln zu einem Ernährungsplan zusammenstellen, die der Verdauung auf die Sprünge helfen, die Heißhungerattacken in Zaum halten und gleichzeitig etwas Gutes für Leib und Seele tun.

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