Von der indischen Naturkunde Ayurveda können wir einiges lernen, was unser ganzheitliches Wohlbefinden angeht. Eine der wichtigsten Lektionen dabei ist es, die Kraft der Natur zu schätzen und das Potenzial der Pflanzen richtig für uns zu nutzen. Dabei gibt es inzwischen eine ganze Reihe an wirksamen Kräutern, Blättern und Wurzeln, die zum Ayurveda-Repertoire gehören und seit Jahrtausenden von Jahren erfolgreich angewendet werden.

Da eine Liste mit allen Kräutern und Pflanzen zu umfangreich wäre, möchten wir euch mit diesem Blogartikel eine Auswahl an neun Kräutern inkl. ihrer Wirkungsweise vorstellen.

Kurkuma

Kurkuma (auch indischer Gelbwurz genannt) habt ihr in unserem Blog bestimmt schon mehrfach gelesen. Sei es in unserem Artikel über Zahnfleischschwund, unserem Ingwer-Kurkuma-Shot oder der goldenen Milch. Und das ist kein Zufall, denn Kurkuma ist eines der bedeutendsten Gewürze im Ayurveda.

 

 

Die Einsatzmöglichkeiten sind dabei so vielfältig, dass wir auch dies nicht ohne Weiteres im Einzelnen aufführen könnten. Grundsätzlich kann Kurkuma als Allheilmittel angesehen werden, welches entzündungshemmend, entgiftend und antiasthmatisch wirkt. Kurkuma wirkt gegen Hautunreinheiten, ist vorbeugend wirksam gegen Krebs, Alzheimer und die Parkinson-Erkrankung und beeinflusst zudem unseren Cholesterinspiegel positiv.

Kurkuma kann alle drei Doshas ausgleichen.

Ashwagandha

Ashwagandha wird auch Winterkirsche, Schlafbeere oder indischer Ginseng genannt – dabei deuten vor allem die letzten beiden Namen an, welche Wirkung in der beliebten Pflanze steckt. Und das vollkommen zu Recht, denn Ashwagandha ist durch seine adaptogene Wirkung im Ayurveda die erste Wahl, wenn es um Stress, innere Unruhe und Probleme beim Schlafen geht.

In Indien ist die Pflanze darüber hinaus auch noch für eine ganz andere Wirkung bekannt, denn tatsächlich ist Ashwagandha das bekannteste Aphrodisiakum für Männer und hilft bei Potenzstörungen und vorzeitigem Samenerguss. Im Gegensatz zu den modernen Potenzmitteln der Viagra-Gruppe fördert die Pflanze zusätzlich auch die emotionale Seite der Sexualität und das sexuelle Begehren.

 

Der Geschmack von Ashwagandha ist eine Mischung aus bitter und süß. Wichtig ist, dass Ashwagandha trotz seines bitteren Geschmacks nicht das Vata-Dosha erhöht. Ashwagandha besitzt die seltene Qualität, Vata- und Kapha-Dosha auszugleichen.

Neem

Neem bzw. Neemblätter werden auch „Geschenk des Himmels“ genannt, was sich zum einen auf die weitreichende Heil- und Symbolkraft in Indien bezieht als sicherlich auch auf den Niembaum selbst. Dieser vermag nämlich unter günstigen Bedingungen bis zu 40 Meter hoch und 200 Jahre alt zu werden.

In den Blättern des Baumes sollen über 100 Wirkstoffe stecken, die zur Unterstützung des Wohlbefindens angewandt werden können. Dabei soll Neem vor allem die natürlichen Abwehrkräfte stärken und bei Hautkrankheiten, Läusen, Zahn- und Mundhygiene, Blutarmut, Bluthochdruck und Entzündungen helfen.

 

 

Neem ist Pitta-Kaphahara, gleicht also die Doshas Pitta und Kapha aus.

Shatavari

Bei Shatavari ist der Name Programm: Die Wurzel, deren Name mit „die Frau, die hundert Männer besitzt“ übersetzt werden kann, soll eine vitalisierende Wirkung auf das weibliche Geschlecht haben. Shatavari wird nachgesagt, die „Liebesfähigkeit“ der Frau positiv beeinflussen zu können.

Botanisch gesehen gehört Shatavari zur Familie der Spargelgewächse, weshalb sie auch oft „indischer Spargel“ genannt wird. Die dornige Kletterpflanze ist sowohl in Indien als auch im Himalaya zu finden. Im Ayurveda ist man über für dieses breite Vorkommen der Pflanze mehr als dankbar – denn auf Shatavari will weder Frau noch Mann verzichten.

Während ihre eher zerbrechliche äußere Form alles andere als energiegeladen wirkt, strotzen ihre Wurzeln vor Kraft und Stärke. Sie sind es auch, die im Ayurveda in Pulverform verwendet werden.

 

Asafoetida

Hinter dem etwas sperrigem Namen Asafoetida (oder vereinfacht: Asant) verbirgt sich ein aromatisches Harz, das aus der Wurzel der Ferula Asafoetida gewonnen wird.

Im Ayurveda wird Asant vor allem als starke Verdauungshilfe bei Magen-Darm-Beschwerden und als unverzichtbares Mittel bei Blähungen, Übelkeit, Koliken und Brechreiz eingesetzt. Außerdem findet Asant auch bei Bronchitis, Ohrenschmerzen, Gelbsucht, Asthma, Keuchhusten und psychischen Erkrankungen Verwendung.

 

Asafoetida hat ähnliche Eigenschaften wie Knoblauch, ist aber stärker in der Wirkung und verursacht weder Mundgeruch noch Blähungen. Auch der Geruch ähnelt stark dem von Knoblauch, was ihm auch den Namen „Teufelsdreck oder auch „Stinkasant“ eingebracht hat.

Tulsi

Tulsi ist auch als „heiliges Basilikum Indiens“ bekannt und gilt im Ayurveda als die Mutter der Naturmedizin. Sie ist im subtropischen Asien und im nördlichen Australien beheimatet. Botanisch gesehen gehört die Basilikumpflanze zur Familie der Lippenblütler. Unter guten Bedingungen blüht die krautige Pflanze in ihrer ganzen Pracht und schenkt uns viele ihrer wertvollen Blätter.

In der Naturheilkunde wird Tulsi zur Stärkung des gesamten Körpers verwendet, da es uns bei all dem uns umgebenen Stress fit und vital halten soll. Traditionell wird Tulsi als Tee aufgegossen oder – aufgrund seines angenehmen mediterranen Aromas auch zum Verfeinern von Speisen verwendet.

 

 

Triphala

Triphala ist eine der bekanntesten ayurvedischen Kräutermischungen. In Indien ist Triphala ein beliebtes Hausmittel, im Ayurveda gilt es als „Rasayana“ – ein Tonikum und Verjüngungsmittel für den Geist. Die Mischung besteht aus drei ayurvedischen Kräutern, die alle zur gleichen Pflanzengattung gehören: Amalaki, Haritaki und Bibhitaki.

Im Ayurveda wird Triphala in erster Linie bei Energie- und Antriebslosigkeit eingesetzt, wenn Lustlosigkeit das Leben beherrscht und der Alltag zur reinen Tortur wird. Es soll helfen, neue Kraft, Ausdauer und Lebensenergie zu gewinnen. Durch den neutralen Geschmack kann die Kräutermischung sehr gut als Tee getrunken werden.

 

Brahmi

Brahmi (bei uns besser bekannt als „kleines Fettblatt“) ist eine der am meisten erforschten Heilpflanzen im Ayurveda. Sie wächst hauptsächlich in (sub)tropischen Gebieten und fühlt sich besonders an halbschattigen Plätzen mit hohen Temperaturen wohl. In gut gewässerten Töpfen und bei Zimmertemperatur lässt sich Brahmi allerdings auch zu Hause ohne großen Aufwand anbauen.

Ayurvedische Schriften belegen, dass das Kraut schon vor Hunderten von Jahren von Gelehrten und Studenten verwendet wurde, um ihre Lernfähigkeit zu verbessern. Und auch heute noch gilt Brahmi als kraftvolles „Medhya-Rasayana“ – also ein Stärkungsmittel für unseren Geist. Geschmacklich ist Brahmi überwiegend neutral. Allerdings besitzt das Kraut aufgrund der enthaltenen Bitterstoffe einen leicht bitteren Geschmack. In pulverisierter Form eignet sich Brahmi hervorragend als Zutat in grünen Smoothies und für ein leckeres Salatdressing.

 

Tribulus

Tribulus terrestris ist eine vor allem in Indien weitverbreitete Pflanze aus der Familie der Jochblattgewächse, die wild kriechend am Boden zu finden ist. Dieser Eigenschaft hat sie auch ihren deutschen Namen zu verdenken, wo die Pflanze eher als Erdsternchen, Erdstachelnuss oder Erd-Burzeldorn bezeichnet wird.

Im Ayurveda ist der Tribulus als „Gokshura“ bekannt. In der Naturheilkunde wird die Pflanze vor allem wegen ihrer Saponine angewandt. Diese sekundären Pflanzenstoffe sollten vor allem Sportlern bekannt sein. Dem Kraut wird nachgesagt, dass es sich positiv auf unsere Ausdauer auswirkt und unsere Körpergewebe, die sogenannten Dhatus, nährt. Zusammen mit vielen anderen hochwertigen Inhaltsstoffen, die die Pflanze zu bieten hat, verhelfen die Saponine dem Tribulus zu einem festen Platz in der Naturheilkunde.

Amalaki

Amalaki bzw. die Amla-Beere wächst an den Laubbäumen des indischen Subkontinents und überzeugt mit rund 800 mg Vitamin C pro 100 g, was sie zu einem echten Kraftpaket werden lässt. Die hellgrünen Früchte sind eng mit der bei uns heimischen Stachelbeere verwandt. Während die Stachelbeere hierzulande vor allem aufgrund ihres Geschmacks beliebt ist, ist Amalaki durch ihre vielfältigen Wirkungen auf den ganzen Körper aus dem indischen Ayurveda nicht wegzudenken.

Demzufolge soll Amalaki das „Ojas“, unser Lebensblut, erhöhen und die drei Doshas ausgleichen. Sie gilt auch als wertvolles „Rasayana“, ein Stärkungs- und Verjüngungsmittel, und als Medhya-Pflanze, ein Naturprodukt, das auch als „Brainfood“ bezeichnet werden kann. Ein weiterer Vorteil: Die Amla-Beere weist fünf der sechs Geschmacksrichtungen auf und gilt somit als besonders verträglich.

 

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Wir hoffen, dass wir dir mit der Liste einen Einblick in die Vielfältigkeit der indischen Naturheilkunde aufzeigen konnten. Wenn du dich selbst von den positiven Eigenschaften ayurvedischer Kräuter überzeugen möchtest, findest du in unserem Shop unter dem Punkt „ayurvedische Kräuter“ eine ganze Kategorie mit hochwertigen Produkten und Kräutern.

Solltest du Fragen zu den Produkten, der Anwendung und Dosierung haben kannst du dich gern an uns wenden. Das Team der Herbathek steht dir mit Rat und Tat zur Seite.