Hirtentäschelkraut

Das Hirtentäschelkraut (Capsella bursa-pastoris), auch einfach Hirtentäschel oder gewöhnliches Hirtentäschel genannt, gehört zu den eher unauffälligen Pflanzen. Sie ist jedoch sehr anpassungsfähig und ist heute weltweit in allen Ländern zu finden. Es wird angenommen, dass der Ursprung dieser Pflanzenart im Mittelmeerraum liegt. Sie verbreitete sich zunächst in ganz Eurasien und Nordafrika. Auf den anderen Kontinenten hat sich das Gras im Laufe der Zeit als Neophyt etabliert. Die ein- oder zweijährige Pflanze wächst hauptsächlich auf Feldern und Schutt- oder Ruderalflächen, an Wegen und in Gärten und tritt in Höhen von mindestens 2.000 Metern auf.

Wie wirkt Hirtentäschelkraut?

Als Heilpflanze wird das Hirtentäschel bereits seit der Antike verwendet. Hippokrates nannte im alten Griechenland das Hirtentäschelkraut das wichtigste Mittel zur Blutstillung zum Beispiel bei ungewöhnlich starken Blutungen im Mutterleib. Auch Hildegard von Bingen war von der Wirkung der Heilpflanze auf die Gebärmutter und den Unterleib überzeugt, sodass das Hirtentäschelkraut nach einer Geburt oder bei starker Regelblutung eingesetzt wurde. Auch bei anderen innerlichen Blutungen, Blut im Urin und Bluterbrechen kann ein Tee aus Hirtentäschel unterstützend eingenommen werden. Im Mittelalter war das Kraut ein gebräuchliches Heilmittel, um zum Beispiel Nasenbluten zu stoppen oder auch bei Hämorrhoiden zu helfen. Hirtentäschelkraut wird auch eine positive Wirkung auf die Blutgefäße nachgesagt. Es soll eine reinigende und harntreibende Wirkung auf das Blut haben. Im Falle von Verletzungen kann etwas zerdrücktes Kraut als Erste Hilfe auf die Wunde gelegt werden.

Wie kann Hirtentäschelkraut angewandt werden?

Sie können das frische Kraut als Salat oder Gemüse verzehrt werden. In diesem Fall regt das Hirtentäschelkraut vor allem die Darmtätigkeit an. Diese Eigenschaft ist unter anderem dann von Nutzen, wenn der Darm durch die Einnahme von Abführmitteln etwas träge geworden ist. Außerdem regt das Kraut auch den Kreislauf an, fördert die Durchblutung und wirkt sich positiv auf die Blutgefäße aus.

Eine weitere sehr einfache Form der Anwendung ist ein Tee aus Hirtentäschelkraut. Dazu einfach zwei Teelöffel des Krautes mit 200 ml kochendem Wasser übergießen und fünf bis zehn Minuten ziehen lassen.

Der Tee kann auch zur äußeren Anwendung aufgesetzt werden. Dazu empfehlen wir die doppelte Menge von getrocknetem Hirtentäschelkraut zu verwenden. Äußerlich eignet sich ein starker Teeaufguss bei Nasenbluten und Wunden. Zu diesem Zweck wird eine Kompresse in den Aufguss getränkt und aufgelegt. Sollten Sie unter Zahnfleischbluten leiden, können Sie den Aufguss auch als Spülung verwenden. Dieser starke Aufguss kann auch bei Hämorrhoiden helfen: Geben Sie dazu den Teeaufguss einfach direkt in ihr Badewasser und führen Sie ein Sitzbad durch.